Der aus Dortmund stammende Jörg Thadeusz ist nicht nur als Journalist und Moderator von politischen Gesprächsformaten in Radio und TV bekannt, sondern beeindruckt auch als Romanautor - zuletzt mit der Aufsteigergeschichte des Protagonisten Edgar, der aus einfachen Verhältnissen kommt. Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel – der Vater ist im Krieg gefallen – in den 50er-Jahren in der Steinhammer Straße in Dortmund auf. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen träumen davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen und Förderer findet, öffnet sich die Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene. Doch Edgar ist anders als die Sprösslinge reicher Familien, die sich damals ein Kunststudium leisteten, und eckt mit seiner unkontrollierten Art immer wieder an. Der Roman lehnt sich an das Leben des Malers Norbert Tadeusz an, der es zum Meisterschüler Beuys’ und zum Kunstprofessor brachte. Die Sprache des Romans trifft das Milieu der Dortmunder Nachkriegsjahre unprätentiös, aber ausdrucksvoll und steigert die Erinnerungsimpulse älterer Leser*innen. Jüngeren Leser*innen führt die Geschichte des Aufsteigers Edgar vor Augen, dass der Begriff „Zeitenwende“ nicht nur eine moderne Bedeutung hat.
Jörg Thadeusz liest aus "Steinhammer"
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